Was wir machen
Spezifische MRI Bildgebung
Gewöhnlich wurde nach einem Schädel-Hirn-Trauma bereits eine MRI Untersuchung veranlasst, um Scherverletzungen / Blutungen und eine strukturelle Hirnschädigung (Encephalomalazie und Gliosen) auszuschliessen. Wir bieten – falls gewünscht – eine Beurteilung dieser Diagnostik an (Zweitmeinung).
Falls dies noch nicht erfolgt ist, bieten wir in einem ersten Schritt diese konventionelle MRI Bildgebung (3T MRI) an. Sind die Ergebnisse nicht richtungsweisend, bieten wir zusätzlich unsere spezifische Bildgebung an, um Veränderungen darzustellen, die mit konventioneller Bildgebung (auch im Hochfeld 3T MRI) nicht erfassbar sind. Kontrastmittel benötigen wir in dieser 2. und spezifischen Untersuchung nicht. Mittels der sogenannten Diffusion Tensor Imaging bzw. DTI Sequenz, kann die TBIFinder Methode strukturelle Veränderung im Gehirn Ihrer Patienten lokalisieren. DTI kann neuronale Faszikel und die Intaktheit der weissen Substanz analysieren und auch geringe mikrostrukturelle Veränderungen erfassen.
Derartige Strukturen und Netzwerke beinhalten u.a. das Corpus callosum, die Fasciluli longitudinales, das Cingulum oder den Fascilculus uncinatus. Mittels einer (resting state) funktionellen MRI (rs-fMRI) Sequenz kann die TBIFinder Methode funktionelle Areale im Hirn Ihrer Patienten und deren Netzwerk bzw. deren Störung identifizieren. Dazu gehören u.a. der visuelle Cortex, Sprachzentren, der sensomotorische Cortex und deren Netzwerke. Leider ist diese Leistung im TARMED nicht abgebildet, so dass wir zunächst bei der jeweiligen Krankenkassen eine Kostengutsprache einholen müssen, die i.d.R. ein paar Tage dauert. Falls die jeweilige Kasse die Kosten nicht übernimmt, können wir die Untersuchung dennoch durchführen, wir müssen dann aber die Kosten dafür Ihren Patienten in Rechnung stellen. Ihr Patient wird für einen 45 minütigen Termin aufgeboten. Die MRI Daten (DTI und rs-fMRI) werden dann mit dem neuen Algorithmus ausgewertet (TBIFinder), um die präzise Lokalisation der Schädigung und deren Ausmass nachzuweisen. Die Ergebnisse werden sowohl als topographische Graphik als auch als Tabelle mit den statistischen Werten präsentiert, ergänzt durch einen entsprechenden Befundbericht.
Klinische Einschätzung
Sofern Sie nicht schon selbst die klinische Untersuchung durchgeführt haben, können wir für Sie eine Vorstellung bei einem unabhängigen Neurologen (des Swiss Concussion Center) bahnen, der eine klinische Einschätzung und entsprechende ausführliche Testung durchführen wird. In einem abschliessenden Bericht werden die Ergebnisse und Übereinstimmungen der unterschiedlichen Untersuchungen verglichen. Eine objektive Diagnostik eines Schädel-Hirn-Traumas, einschliesslich des Ausmass der Schädigung und der präzisen Lokalisation der geschädigten Areale, kann Ihre weitere therapeutische Betreuung Ihrer Patienten nur optimieren.
TBIFinder Score
Der TBIFinder score korreliert strukturelle und funktionelle Ergebnisse (aus der MRI) mit den klinischen Symptomen Ihres Patienten. Jedes Areal im Gehirn ist im Rahmen seiner Schädigung typischerweise mit spezifischen Symptome assoziiert. Das Ranking (Ausmass der Schädigung) wird auf einer 0 – 6 Skala (analog zur PCSS) angegeben. Anhand dieses Scores haben Sie als klinischer Kollege ein objektives Tool in der Hand, das Sie bei Ihrer Betreuung Ihrer Patienten nutzen können.
Komplett personalisierte Beurteilung
Wir verfügen über eine Datenbank von über 15'000 gesunden geschlechts- und altersgematchten Kontrollpersonen im Alter von 18 bis > 70 Jahren, mit deren Daten wir die Ihres Patienten vergleichen (big data approach). Durch dieses einzigartig grosse Kollektiv können wir mit dem TBIFinder das Ausmass der Schädigung im individuellen Fall Ihres Patienten abschätzen.
Was ist mit konventioneller Bildgebung? Wir gehen einen Schritt weiter.
Obwohl die Computertomographie (CT) und Magnet-Resonanz Tomographie (MRI), v.a. mit Suszeptibilitäts-gewichteten (SWI) Sequenzen, hilfreich bei der Schädel-Hirn-Trauma Diagnostik sind, können diese nur ausgeprägte oder akute Schädigungen erfassen. Entsprechend häufig werden Bilder als unauffällig bzw. “gesund” beurteilt, obwohl die Patienten Beschwerden haben. Wir gehen einen Schritt weiter und diagnostizieren präzise ob, wo und wie ausgeprägt Veränderungen durch ein Schädel-Hirn-Trauma vorliegen.